Åke Edwardson: Zimmer Nr. 10

Zurück in die Vergangenheit

Es ist bereits der siebte Band um den Göteborger Hauptkommissar Erik Winter in seinen teueren Designeranzügen und mit seiner Zigarillosucht, aber er eignet sich gut für einen Einstieg in die Reihe, weil der aktuelle Fall bis in Winters Anfänge bei der Polizei zurückreicht.

Wegen einer beruflichen Sinnkrise möchte Winter für ein halbes Jahr pausieren und dieses mit Freundin und Töchtern an der Costa del Sol verbringen. Er steht deshalb bei den Ermittlulngen im Mordfall um eine junge Frau, die erhängt im Zimmer Nummer 10 in einem schäbigen Göteborger Hotel gefunden wird, unter Zeitdruck. Eltern, Freundin und Bekannter können oder wollen nichts über die zurückgezogen lebende Frau sagen. Die Situation erinnert Winter an seinen ersten Fall vor 18 Jahren, in dem eine junge Frau spurlos verschwand. Die Ermittlungen verliefen im Sande, aber die Suche endete genau in diesem Hotelzimmer, in dem sie zuletzt übernachtet hatte.

Winter glaubt nicht an Zufälle, sein Bauchgefühl sagt ihm, dass es einen Zusammenhang geben muss. Er hat es nie verwunden, dass er als Anfänger dem Ehemann der Verschwundenen nicht gewachsen war und sieht nun seine Chance für eine Wiedergutmachung. Mehr und mehr taucht er in die Vergangenheit ein…

Mir hat an diesem Krimi gefallen, dass das Warum wichtiger ist als das Wer. Allerdings ist eine gehörige Portion Konzentration nötig, um die abrupten Zeitsprünge mitzugehen. Alles in allem ein typischer Schwedenkrimi, etwas melancholisch, aber toll konstruiert, spannend und intelligent.

Åke Edwardson: Zimmer Nr. 10. Ullstein 2011
www.ullsteinbuchverlage.de

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